Aostatal - Die Alpenregion im Dreiländereck
Die autonome Region Valle d'Aosta (auf deutsch: "Aostatal") liegt im Nordwesten Italiens im Dreiländereck Frankreich - Schweiz - Italien. Der Name ist etwas missverständlich: Es handelt sich bei der Region nicht um ein einziges Tal, sondern um eine Hochgebirgslandschaft mit mehreren Tälern und Seitentälern. Hauptstadt der Region ist die Stadt Aosta, gelegen auf rund 580 m Höhe. In der Stadt leben ca. 35.000 Menschen. Die Provinz hat zwei Amtssprachen, und zwar Italienisch und Französisch. Die meisten Einwohner haben allerdings Italienisch als Muttersprache. Deutschsprachige Touristen können damit rechnen, dass ihre Gastgeber entweder Deutsch oder Englisch beherrschen.
Wer von Norden her, aus Richtung Deutschland kommend, ins Aostatal möchte, reist über die Schweiz (Kanton Wallis) und durchquert den Großen Sankt-Bernhard-Tunnel in Richtung Italien. Die Stadt Aosta liegt südlich des Tunnels.
Besonders viele Touristen kommen in der Wintersportsaison in die Region. Das ist kein Wunder, denn hier, in Sichtweite von Matterhorn und Mont Blanc, finden Wintersportler eine atemberaubend schöne Landschaft und, zumindest auf den höher gelegenen Pisten, Schneesicherheit über mehrere Monate. Insgesamt verfügen die Skigebiete des Aostatals über 800 km (!) Pisten für Abfahrtsläufer und Snowboarder sowie 300 km Loipen für Langläufer. Die größten Skigebiete der Region sind Cervinia, Courmayeur, Monterosa, Pila und La Thuile. Als ganz besonders schneesicher gilt der Wintersportort Pila (auf 1.800 m Höhe gelegen).
Auch im Sommer ist die Bergwelt des Valle d'Aosta eine Reise wert. Wanderer, Kletterer und Mountainbiker können in der schönen Jahreszeit hier ihren Hobbys nachgehen. Wer möchte, kann den höchsten Berggipfel Italiens, den 4.748 m hohen Mont Blanc de Courmayeur, besteigen. Für Familien mit größeren Kindern ist ein Besuch im Abenteuerpark Antey Saint André besonders empfehlenswert. Hier bestehen viele Möglichkeiten zum Klettern. Naturfreunde werden gern durch den Naturpark "Gran Paradiso" wandern. Dort haben Tierarten, die sonst in Europa extrem selten sind, eine Heimat wie Bären, Steinadler und Steinböcke. Viele weitere Alpentierarten wie z.B. Murmeltiere und Gämsen, sind ebenfalls in diesem Naturpark zu finden.
Einige Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Aosta gehen auf die Zeit der antiken Römer zurück. Schon um die Zeitenwende haben die Römer den Großen Sankt-Bernhard-Pass gekannt und genutzt, und Aosta war damals schon besiedelt. Die Stadt besitzt beispielsweise einen römischen Triumphbogen, den Augustusbogen, der um 25 v. Chr. errichtet wurde, sowie eine Brücke und Reste eines antiken Theaters und einer Arena. Sehenswert sind auch die Türme der Stadt und das Stadtschloss Bramafan. Eines der beeindruckendsten Gebäude des Aostatals ist die Festung Bard, die zwischen 1830 und 1837 erbaut wurde. Ein Teil des eindrucksvollen Festungskomplexes, zu dem ein Aufzug hinaufführt, dient heute als Alpenmuseum und Gemäldegalerie. Das Alpenmuseum macht die Besucher mit den verschiedensten Aspekten des Gebirges vertraut: Tiere, Pflanzen, Geschichte, Geologie. Das Aostatal ist katholisch geprägt. Herrliche Kirchengebäude legen davon Zeugnis ab. Um nur ein Beispiel zu nennen, die Kirche von San Martino wurde im romanischen Stil erbaut und besitzt uralte Fresken.